von Sara Zeitlmann
von Sara Zeitlmann
Mein Lieblingstipp für jede Jahreszeit: Gehen Sie raus in den Wald. Der neue Trend heißt „Waldbaden“. Komisch, dass alte Traditionen erst durch neue Namen wieder aufleben. Denn der Wald war ja nie weg. Aber unser Bewusstsein für die Bäume und wie gut sie uns tun. Die Bäume reinigen die Luft für uns. Der Wald ist Heimat von Beeren, Pilzen und bietet Rückzugsorte, um sich wieder zu erden. Tanken Sie frische Energie durch einen Besuch im Wald!
Waldbaden ist natürlich mehr als einfach nur ein Spaziergang. Das Konzept der Naturtherapie stammt aus Japan und ist 1982 erstmal namentlich erwähnt. Die japanische Bevölkerung sollte angeregt werden, mehr in die Natur zu gehen und die Wälder zu genießen. Doch Studien bewiesen sehr schnell, dass Waldbaden mehr ist als nur eine Freizeitbeschäftigung.
Der bewusste Aufenthalt in Wäldern reduziert Stress und kann unsere Stimmung aufhellen. Dazu zählt aber schon auch, dass Sie ihre Sinne dem Wald widmen. Schnell durchspazieren und dabei an das nächste Meeting denken, bringt nicht ganz so viel. Es geht schon auch darum, den Körper und den Geist bewusst im Wald zu erleben. Wie reagiert er? Wie verhält er sich? Denn unser Körper ist ebenso natürlich wie der Wald – die passen also besser zusammen als Körper und Computer. Klingt logisch, oder?
Verantwortlich hierfür sind die sogenannten Phytonzide. Diese sind organische Verbindungen, die Pflanzen ausströmen, um Bakterien oder abzuwehren. Beim Einatmen der Phytonzide lösen diese ein Gefühl der Ruhe aus und senken den Blutdruck. Außerdem wird das Stresshormon Cortisol und Adrenalin verringert und sogar der Blutzuckerspiegel reguliert sich. Außerdem gilt Waldbaden als präventive Maßnahme gegen Krebs. Denn die ätherischen Öle der Bäume werden von uns aufgenommen und sie stärken unser Immunsystem. Ist das Immunsystem stark, wird die Anzahl und die Aktivität der Abwehrzellen erhöht.
Alles was bisher erwähnt wurde, ist äußerst gesund. Und dann ist der Wald ganz nebenher ja noch ursprüngliche Nahrungsquelle Nummer eins. Pilze, Wildtiere und Pflanzen sind die bekanntesten Nahrungsquellen. Wilde Kräuter und Beeren strotzen nur so vor Vitaminen, Spurenelementen oder sekundäre Pflanzenstoffen.
Im Gegensatz zu unseren Kulturpflanzen besitzen sie eine deutlich höhere Konzentration an Eiweiß, Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen oder Phosphor.
Gehen Sie ruhig auch mal alleine durch den Wald. Und machen sie einfach mal eines: Umarmen Sie einen Baum. Einfach mal so. Für den Anfang ist auch ein Berühren schon wertvoll. Lenken Sie ihre Gedanken einfach für ein paar Minuten auf den Baum und nutzen Sie alle Sinne. Wie riecht er? Wie sieht er aus und wie fühlt er sich an? Was hören Sie und wie schmeckt die Luft?
Was das bringt? Ruhe! Sie denken weder an Arbeit, an Stress, an Konsum oder an irgendwas. Sie denken einfach nur an sich, an die Natur und ich gebe Ihnen mein Wort: Es wird Ihnen gut tun!
Also ab in den Wald! 1/3 der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Da finden auch Sie Ihr Fleckchen, an dem Sie die heilende Waldluft einatmen können – das ist Balsam für Körper und Seele.
Text: Sara Zeitlmann