Die Kornelkirsche
eine fast vergessene Wildobst-Delikatesse.
eine fast vergessene Wildobst-Delikatesse.
Bei der Kornelkirsche – der Name wird für die Pflanze und deren Frucht gleichermaßen verwendet – handelt es sich um ein Gehölz in Strauch- oder Baum-Form bis zu einer Höhe von 8 m. Es fand bereits seit der Jungsteinzeit, auch wegen seines harten, dichten und zudem elastischen Holzes häufig Verwendung. Der berühmte Ziegenhainer Wanderstock besteht aus dem Holz der Kornelkirsche. Der große Bedarf war auch ein Grund für das Schwinden der Bestände. Als härtestes und dichtestes Holz Europas schwimmt es nicht auf dem Wasser, sondern geht wegen seines hohen Gewichtes sogar unter.
Die roten, länglich-ovalen Steinfrüchte sind sehr vielseitig verwendbar und stellen mit ihrem säuerlich-herben Aroma als Likör und Obstbrand, als Gelee und Fruchtmus, kandiert oder als Konfitüre bzw. Chutney, eine heute eher seltene Delikatesse dar. Vor allem das Fruchtmus eignet sich als Zutat zu dunkler Soße, beispielsweise zu Wild, das ihr eine feine fruchtige Note verleiht. Konfitüre und Chutney können als Begleitung wie Preiselbeeren verwendet werden. Weniger reife Früchte werden auch als “Oliven” verarbeitet. Die gemahlenen und gerösteten Kerne mit dem legendären “Wiener Kaffee” vermischt, geben ihm seine berühmte dezente Vanille-Note.
Im Handel sind Kornelkirschen-Produkte heute nur selten erhältlich. 1918 noch wurden große Mengen auf den Münchner Märkten für 60 Pfennig für das Pfund angeboten.
Mit echten Kirschen ist die Kornelkirsche allerdings nicht verwandt. Es handelt sich um eine Hartriegel-Art (Cornus mas) aus der Familie der Hartriegelgewächse, gehört also auch nicht zu den Rosengewächsen wie Kirschen, Pflaumen, Äpfel und der uns am meisten bekannten Obstarten. Wild in der Natur kommt die Herlitze, Dürlitze oder Hirlnuss, wie sie in ländlichen Gegenden auch genannt wird, in den Warmgebieten vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands und Österreichs vor. Der robuste gelbblütige und frühblühende, Zierstrauch wird jedoch häufig gerne auch als “Gelber Hartriegel” in Parks und Gärten gepflanzt.
Die möglichst vollreifen, dunkelroten bis schwarzroten Steinfrüchte können ab August bis Ende September gesammelt werden.
Die Kornelkirsche hat nicht nur kulinarisch einiges zu bieten, sondern ist auch sehr gesund und reichhaltig an wichtigen Nährstoffen.
An Vitamin C -Gehalt kann sie es sogar mit der Johannisbeere aufnehmen. Beachtenswert ist auch ihr Gehalt am roten Fruchtfarbstoff, dem Anthocyan, ein P-Vitamin das wichtige Schutz und Reparaturmechanismen bei Entzündungen und Verletzungen in unserem Körper unterstützt.
Als alte Heilpflanze hat die Kornelkirsche ohnehin eine weitreichende Geschichte zur Behandlung vielerlei Gebrechen vor allem im Bereich der Verdauung. Schon von Hildegard von Bingen ist zu lesen: “Sie reinigt und stärkt den kranken und auch den gesunden Magen, sie nützt dem Menschen für die Gesundheit.”
Text: Arnulf Schultes (siehe auch: Arnulfs Naturwelt)
Quellen:
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/kornelkirsche-gesundes-wildobst-und-pflegeleichte-heilpflanze-7581
http://www.pflanzen-deutschland.de/Cornus_mas.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Kornelkirsche