Wohnung ausmisten + Seele entrümpeln = Glücklichsein

von Sara Zeitlmann

Den “Frühjahrsputz” habe ich bis heute nicht geschafft. Keine Zeit, keine Lust und vor allem hätte ich dazu aufräumen und entrümpeln müssen, bevor ich überhaut an die Stellen hinkomme zum Putzen. Aber so richtig glücklich bin ich nicht damit, wenn ich ehrlich bin.

Jeden Tag sehe ich all den Ballast, den ich eigentlich nicht brauche und das schlägt bei mir aufs Gemüt. Also habe ich mich entschlossen eine große Ausmist-Aktion zu starten. Sie werden staunen, was passiert ist!

Wohnung ausmisten

Da stand ich nun und wusste nicht so recht wo ich anfangen sollte. In der Speise stapeln sich kleine Mitbringsel von Gästen und schöne Dosen, Kästchen, kunstvolle Fläschchen und Platzteller und eben diese Dingen, die man irgendwann bestimmt und ganz unbedingt mal brauchen kann. Ganz abgesehen davon, dass ich ja Geschenke von Freunden und Verwandten nicht einfach entsorgen kann.

Also wieder raus aus der Speise und rein in die Küche. Auch dort sind zu viele Tassen, zu viele Schüsselchen und Krimskrams. Aber alles habe ich gut untergebracht, also warum nicht dort lassen?

Stop! Ich wollte ausmisten. Also kein unnötiges Festhalten mehr an Dingen. Denn es sind nur Dinge! Natürlich wecken sie Erinnerungen und sind mit Emotionen verknüpft. Aber man muss den inneren Schweinehund überwinden. Loslassen ist nicht einfach, aber das Ausmisten eine leichte und gute Übung! Denn genau darum geht es!

Seele entrümpeln

Die Katzentasse war ein Geschenk meiner ehemaligen Lieblingskollegin. Aber erstens ist die Tasse nicht schön und die Kollegin habe ich längst aus den Augen verloren. Also weg damit. Die Hose in Größe 36 hatte ich nie an. Nie. Ich wollte immer abnehmen dafür. Doch ich fühle mich wohl so wie ich bin. Also alles weg in Gr. 36 und unerreichte Ziele nicht mehr ständig vor Augen haben. Der Holzkerzenständer aus Kapstadt ist zwar schön, aber eine Kerze habe ich dort nie angezündet und der Urlaub war damals mit meinem Exfreund. Also abschließen mit diesem Lebensabschnitt und dazu gehört auch den Staubfänger Kerzenständer zu entsorgen.

Also doch zurück in die Speise: Die ganzen Döschen, Schächtelchen und Fläschchen braucht kein Mensch. Mein Ausmisten wird immer schneller und es fällt mir immer leichter. Es macht so großen Spaß zu sehen, wie sich die Kisten für den Flohmarkt füllen und sich Regale und Fensterbänke leeren.

Glücklichsein

Das Ausmisten war eine ganz intensive Erfahrung. Ich habe mir für jeden Gegenstand kurz Zeit genommen, die Erinnerung aufkommen lassen und es hat sich so verdammt gut angefühlt sich zu verabschieden. Alles was sich in der Wohnung ansammelt ist mit Vergangenheit verbunden. Aber wir möchten doch im Hier und Jetzt leben. Und im Hier und Jetzt sind meine Räume luftiger, es steht nichts mehr rum, was ich nicht wirklich hier und jetzt benutze oder mich freue es zu sehen. Das Ausmisten ist jetzt mehrere Wochen her und natürlich wird sich wieder einiges ansammeln. Ich freue mich jetzt schon wieder auf das nächste Ausmisten. Dann darf ich wieder in Erinnerungen schwelgen, mich verabschieden und frei für Neues sein. Und vor allem: ich habe wieder Platz für Neues. Auf den Fensterbänken und in meiner Seele. Ohne alten Ballast lebt es sich einfach glücklicher.