Stoffwechsel ankurbeln – wirklich sinnvoll?

Mythos Stoffwechsel

von Sara Zeitlmann

Wer Abnehmen oder sich fitter fühlen möchte, kommt um den gutgemeinten Ratschlag „Kurbel doch einfach Deinen Stoffwechsel an“ nicht herum. Doch wissen die Menschen eigentlich, von was sie da reden? Wir bringen Licht ins Dunkel und verraten Ihnen, was Sie wirklich ankurbeln sollten, um ein paar Pfunde zu verlieren.

Stoffwechsel ist nicht gleich Verdauung

Vielleicht sollten wir gleich mal den Begriff definieren. Der Stoffwechsel bezeichnet grob gesagt die Umwandlung von Stoffen in den Körperzellen. Er bestimmt damit alle Auf-, Um- und Abbauprozesse im Körper.

Alles was wir an Nährstoffen aufnehmen, muss unser Körper verarbeiten, eben „verstoffwechseln“. Und damit sorgt der Stoffwechsel dafür, dass jede Zelle bekommt, was sie für ihre Aufgabe braucht. Und er sorgt auch dafür, dass alles, was für uns giftig ist, abtransportiert wird und unseren Körper wieder verlässt.

Eine funktionierende Verdauung dagegen ist die Voraussetzung, dass unser Stoffwechsel überhaupt funktioniert. Denn die Verdauung beschreibt den Vorgang, wenn unser Körper nach dem Essen im Darm die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt und in verwertbare und nicht verwertbare Substanzen aufspaltet.

Anschließend zerkleinern die Verdauungsenzyme diese Bestandteile in ihre Grundbausteine und dann erst werden sie für uns nutzbar und der Stoffwechsel kann anfangen zu arbeiten und zu verteilen.

Verdauung anregen

In erster Linie sollten wir also die Verdauung anregen, damit der Stoffwechsel gut arbeiten kann. Und der Stoffwechsel braucht Energie, um gut zu arbeiten. Energie ziehen wir primär aus Fetten und Kohlenhydraten, aber auch ein wenig aus Eiweiß. Das heißt: Hungern bringt gar nichts, denn dann kann der Stoffwechsel nicht arbeiten und stellt auf Sparflamme um.

Das Zauberwort heißt also beim Ankurbeln: gesunde Fette und Kohlenhydrate essen aber in der richtigen Menge. Denn wenn Sie zum Beispiel mehr Kohlenhydrate zu sich nehmen als Sie wirklich verbrauchen, dann sorgt der Kohlenhydratstoffwechsel dafür, dass der Überschuss als Fett abgespeichert wird. Das macht der Fettstoffwechsel übrigens auch: zu viel Fett wird als Depotfett im Körper behalten – könnten ja mal Hungerzeiten kommen.

Der Körper ist eben auf Überleben gepolt. Doch in unserer modernen Welt gibt es – ehrlich gesagt – keine Hungerperioden mehr. Damit möchte ich sagen, dass eine kontinuierliche Kalorienzufuhr für den Stoffwechsel genau das Richtige ist. So kurbelt man ihn an – und nicht durch Crash-Diäten. Deshalb auch die Empfehlung für das Intervallfasten und das Abraten von kompletter Nahrungsverweigerung.

 

Wenn Sie dann noch auf gute Kohlenhydrate achten wie zum Beispiel viel Ballaststoffe aus Obst und Gemüse oder Vollkornprodukten und weniger leere Kalorien wie Weißmehle, dann machen Sie schon sehr viel richtig.

Fette sollten aus pflanzlichen Ölen kommen und weniger aus der Mortadella oder Fertiggerichten. Warum? Weil durch Fette aus tierischen Quellen (viel Omega 6 Fettsäuren) eine Fetteinlagerung gefördert wird und Omega 3 Fettsäuren aus guten pflanzlichen Ölen dagegen den Fett-Abbau begünstigen.

Bewegung ist das A und O

So, aber einen Tipp gibt es noch: Ich habe erklärt, dass wir Energie brauchen, damit der Stoffwechsel funktionieren kann. Jetzt ist es aber so, dass jeder Mensch unterschiedlich viel Energie dafür verbraucht. Männer brauchen schon mal grundsätzlich mehr als Frauen und – jetzt kommt‘s: Menschen mit mehr Muskelmasse verbrauchen auch im Ruhezustand mehr. Also wenn Sie neben einem Muskelpaket im Bett liegen, dann verbraucht der selbst beim Schlaf mehr als Sie. Ergo: Sport ist das, was den Stoffwechsel wirklich anregen kann. Bauen Sie also Bewegung so oft es geht in den Alltag ein und ich verspreche, Ihr Stoffwechsel wird mehr Energie benötigen als vorher.