Anhaltende Hitzewellen mit geringen Niederschlägen sind für die heimische Pflanzenwelt und die Nutzpflanzen auf den Feldern im allgemeinen ungünstig. Einige Pflanzen profitieren jedoch auch von der zunehmenden Erwärmung, Hitze und Trockenheit.
Der “echte” Portulak (Portulaca oleracea) oder auch Sommerportulak ist beispielsweise eine solche ausgesprochen wärmeliebende Pionierpflanze. Er ist vor allem im südlicheren Tiefland der Südhalbkugel u.a. auf Sand und Lehmböden zu finden. Wer die wilde, fast vergessene Gemüse-, Salat und Heilpflanze kennt, dem wird die starke Zunahme vor allem in den Städten bereits aufgefallen sein.
Auf sandigen Böden wächst er dort gerne an Straßenrändern, am Rand des Trottoirs und zwischen Pflastersteinen, wo auch sehr zahlreiche bis zum Teil winzige Pflänzchen die Pflasterritzen erobern.
Vielseitige Heilpflanze
Sein Einsatzgebiet als u.a. antibakterielle und krampflösende Heilpflanze ist außerordentlich vielseitig und reicht von Zahnfleischentzündungen, Verdauungsproblemen, Sodbrennen und Verstopfung bis hin zu Fieber, Kopfschmerzen, Husten, Asthma und sogar Nervosität. Die Anwendung erfolgt häufig in Form von Tee.
Säuerlich ist Portulak durch Oxalsäure, ähnlich wie im Rhabarber. Die Oxalsäure verdankt ihren Namen dem in unseren Wäldern wachsenden Sauerklee (Oxalis acetosella). Man findet sie in größeren Mengen auch in Sauerampfer und Mangold. Auch Nierensteine bestehen zum Teil aus Calciumoxalat. Die längerfristige Aufnahme höherer Oxalsäure-Dosen wird deshalb nicht empfohlen. In dieser Hinsicht empfindliche Menschen mit Nierenerkrankungen, Gichtkranke und Schwangere sollten zumindest größere Mengen von Portulak besser meiden
Anbau: Einfacher geht’s nicht
Der Anbau von Portulak ist äußerst unkompliziert. Er benötigt lockere, am besten etwas sandige normale Blumenerde oder Sand ohne besonders hohen Nährstoffgehalt. Bei Bedarf genügt etwas Stickstoffdünger. Er verträgt Trockenheit und liebt Sonne. Durch reichlich und genügend Wasser entwickeln sich die Blätter allerdings fester und knackiger.
Gesät werden die Samen ab Mai in dünnen Reihen kurz unter der Oberfläche mit ca. 20cm Abstand zwischen den Pflanzen. Nicht abdecken! Eine Ernte ist bereits nach drei bis vier Wochen möglich.
Er kann auch im Haus in Töpfen und Kübeln gezogen und überwintert werden. An einem warmen, sonnigen Plätzchen im Haus können bei 18° C bis 25° C sogar weiterhin Blätter geerntet werden. Im Freiland ist er nur als Same überwinterbar.