Nachhaltig Kochen – unsere Top 5

von Sara Zeitlmann

In unserem zweiten Artikel aus der Serie „Mehr Nachhaltigkeit in der Küche“ geht es nun um das Kochen. Im Artikel „Nachhaltig einkaufen“ haben wir schon die wichtigsten Tipps gegeben, wie Sie das Kochen richtig vorbereiten. Denn natürlich legt der Einkauf den Grundstein. Und lesen Sie nun, wie das ganze Rundum-Klima-Sorglos-Paket auf ihren Herd zaubern.

1. Nachhaltige Rezepte auswählen – wie geht das?

Wie nachhaltig Sie kochen, hängt natürlich vom Rezept ab. Suchen Sie sich also einfache Rezepte raus, die vor allem eins sind: Saisonal und regional. Das bedeutet: Im Herbst setzen diese Rezepte eher auf Wurzelgemüse und einheimische Lagerlebensmittel wie Äpfel, Birnen oder Kartoffeln. Im Internet reicht es, wenn Sie nach Wintergerichten oder im Gegensatz dazu nach Sommergerichten suchen. Oder stöbern Sie hier durch unsere Vorschläge. Je nach Saison haben Sie dann eine große vielfältige Auswahl. Und Sie gehen sicher, dass die Zutaten dafür nicht per Schiff oder Flugzeug nach Deutschland gebracht werden mussten.

Reduzieren Sie außerdem den Fleischkonsum. Eine vegetarische Bolognese verursacht nur halb soviel Emissionen wie die Fleischvariante. Und wenn Sie hauptsächlich auf Bioprodukte setzen, dann geht der CO2 Wert Ihres Gerichtes nochmal ein gutes Stück nach unten. Denn Chemie auf dem Feld, Massentierhaltung und Transport von weit her – das alles spiegelt sich in der Klimabilanz von jedem von uns.

Deshalb mein Tipp: Augen auf bei der Rezeptwahl.
1. Weniger Fleisch
2. Wenig Zutaten
3. Zutaten regional und saisonal auswählen oder ersetzen

2. Nachhaltig Kochen – Weniger ist mehr

Nicht nur weniger Zutaten, sondern auch weniger Gebrauchszutaten ist hier das Zauberwort! Viele von uns machen den Nudeltopf randvoll mit Wasser. Nehmen Sie doch einfach nur die Hälfte, Deckel drauf und erst am Ende salzen. Sie glauben nicht, wieviel Wasser und Energie das auf Dauer spart! Auch mit dem Backofen lässt sich Energie sparen. Sie können bei jedem Backrezept, den Backofen 10 Min. früher ausmachen. Die Restwärme reicht völlig aus. Und über das Jahr gesehen, sind das viele viele 10 Minuten. Das gilt ebenso für das laufende Wasser beim Gemüsewaschen. Warum nicht erst eine Schüssel nehmen, mit Wasser und dem zu reinigendem Lebensmittel füllen und den groben Schmutz mit einer Gemüsebürste entfernen. Danach können Sie immer noch alles kurz nachspülen, am besten mit der Wassersparfunktion an der Armatur. Und weil Sie ja eh nur Bio-Lebensmittel benutzen, brauchen Sie das auch nicht stundenlang schrubben.

3. Vorkochen – wie zu Omas Zeiten

Ein weiterer und nicht zu verachtender Punkt ist das „Vorkochen“. Kochen Sie eine große Portion Soße und frieren Sie Teile davon ein. Das Aufwärmen verbraucht nur halb soviel Zeit und Energie wie das neue Zubereiten. In der heutigen Zeit muss immer alles neu und einzigartig sein? Nein muss es gar nicht! Gönnen Sie ihrem Teller Wiederholungstaten. Warum nicht zweimal hintereinander Linsenbolognese essen? Sie schmeckt am zweiten Tag noch besser, versprochen!

Oder einmal viel Reis kochen für das Gemüsecurry mit Reis und am nächsten Tag einen mediterranen Reissalat mit ins Büro nehmen oder ein warmes Reisporridge zum Frühstück?

4. Energie ist nicht gleich Energie

Wie wäre es mit Ökostrom zu kochen? Energiesparlampen haben wir alle, Geräte mit guten Energieklassen auch. Und alle neuen Geräte sind auf einem guten Standard. Wenn Sie nun auch noch mit Ökostrom kochen, unterstützen Sie nachhaltige Energieformen wie Solar-, Wind- oder Wasserkraft. Außerdem ein kleiner Energietipp: Nutzen Sie die Wärme von Backofen und Co für eine warme Küche. Einfach den Backofen nach Gebrauch auflassen oder den Topf nach dem Kochen vom Herd nehmen. So kann sich die Wärme entfalten.

5. Mit wieviel Plastik kochen Sie?

Zum Nachhaltigen Kochen gehören auch die Kochutensilien. Ihre Schneidebretter sind durch? Dann kaufen Sie Holzbretter aus heimischen Hölzern nach. Die sehen nicht nur toll aus und sind langlebig, sondern sind auch in Sachen Hygiene nicht zu toppen. Auch Ihre Messer werden es Ihnen danken.

Und was ist mit Ihren Reinigungsmitteln? Kaufen Sie Spülmittel im Nachfüllpack und füllen Sie dieses in Glasflaschen. Oder Sie machen zum Beispiel Spülmaschinentabs selbst. Das ist einmal so ratzfatz zusammengerührt und hält für Monate. Einfach 1Teil Natron, 1Teil Soda und 1Teil Zitronensäure mit ½ Teil Salz mischen. Wenn Sie von allem 200g nehmen, dann reicht Ihnen das für mind. 3 Monate je nach Spülhäufigkeit. Denn sie brauchen nur einen Esslöffel pro Maschinengang.

Nachhaltig Kochen ist nicht schwer, oder? Nun haben Sie zahlreiche Tipps für ein klimafreundliches Kochen an der Hand. Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam der Umwelt etwas Gutes tun.