Doppelt wirksam: Sonnenschutz durch Ernährung

Warum brauchen wir Sonnenschutz?

von Dr. Harald Hüther

Die wenigsten Menschen machen sich eine Vorstellung davon, wie gewaltig die Effekte von Vitalstoffen in unserem Essen sein können. Und tatsächlich schützen uns zahlreiche Sommerlebensmittel beispielsweise vor möglichen Schäden durch Sonneneinstrahlung.

Je intensiver und länger wir in der Sonne sind, desto höher ist die Strahlenbelastung vor allem durch UV-Strahlung. Diese ist umso intensiver, je höher (senkrechter) die Sonne im Sommer über uns steht. Denn dann ist der Weg des Sonnenlichtes durch unsere Erdatmosphäre sehr kurz und es wird nur wenig UV-Licht von der Atmosphäre abgefangen.

Unsere Haut ist an die natürlichen Strahlenbelastungen angepasst und kann auf die Sonnenstrahlen in einem gewissen Rahmen reagieren, um sich zu schützen. Diese Schutzreaktionen werden vor allem durch UVB-Strahlung ausgelöst.

Wie Sie natürlich schon beobachtet haben, ist die Reaktionszeit dieser Anpassungsmechanismen sehr langsam. Deshalb ist vor allem eine langsame Steigerung der Bestrahlungsstärke entscheidend für die Balance zwischen Nutzen und Gefährdung.

Schutz von Innen schützt doppelt und dreifach

Neben dem äußerlichen Schutz durch Kleidung und Sonnencremes, ist der innerliche Schutz doppelt wichtig. Denn speziell die in den Lebensmitteln enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe können nicht nur Sonnenstrahlung abfangen und damit unschädlich machen.

Sie helfen im Zusammenspiel mit den Vitaminen auch bei der Reparatur von entstandenen Schäden.

Der innere Schutzschirm schützt und repariert aber nicht nur die Haut. Auch andere Organe, die von zu viel Licht angegriffen werden, werden gleichzeitig mitgeschützt. Allen voran sind hier die Augen zu nennen.

Sie sind im Laufe des Lebens ähnlich vielen UV-Strahlen ausgesetzt wie die Haut. Und Krankheiten wie grauer Star werden eben auch dadurch hervorgerufen, dass die Linse im Auge zu wenig geschützt ist.

Von Karotten, Tomaten und Melonen

Zu den bekanntesten Vertretern diese Gruppe gehören die Carotinoide. Davon kennen Sie vermutlich die Vorstufe von Vitamin A, das Beta-Carotin, das u.a. in Karotten vorkommt. Doch es gibt rund 300 verschiedene bisher bekannte Carotinoide, die ganz unterschiedliche Wirkungen haben. Carotinoide sind die gelblich-rötlichen Farbstoffe in unseren Lebensmitteln.

Bekannt geworden ist auch das Lycopin aus den Tomaten. Es gehört ebenfalls zur Gruppe der Carotinoide und hat unter anderem starke krebsschützende Eigenschaften. Genau diese Eigenschaften helfen auch der sonnenbelasteten Haut. Übrigens wird dieser wertvolle Pflanzenstoff aus den Tomaten besser aufgenommen, je stärker die Tomate verarbeitet wurde.

Im Sommer auch sehr beliebt sind Wassermelonen. Sie sind auf der einen Seite hervorragende Durstlöscher und auf der anderen Seite ein guter innerer Sonnenschutz. Sie enthalten Wasser, viele Mineralien und eben auch reichlich Carotinoide, was Ihrer Haut hilft. Vielleicht gibt es beim nächsten Grillen ja mal einen wunderbaren und leckerer Melonensalat.